WRSC 2013 – Tag 2 bis 4 – Auf und Ab
Nach einem miesen ersten Tag ging es am Dienstag für uns durchwachsen weiter. Am Morgen organisierten wir uns Ersatz für den Windfahnen-Controller und kauften einen neuen Servo-Motor für die Segelsteuerung. Kurzzeitig waren wir optimistisch, dass das Boot bald wieder voll funktionstüchtig ist. Leider stellte sich heraus, dass der neue Servo-Motor den selben Defekt zeigt, wie der Alte. Trotzdem ließen wir uns davon nicht aufhalten und haben am Dienstag die erste Wettkampf-Aufgabe erledigt. Dies ging auch ohne Windfahne und Segel-Servo-Motor. Wir sind einfach von konstanten Wind ausgegangen und haben das Segel auf eine feste Position gesetzt. Auf dem Wasser hat alles gut funktioniert, allerdings war die Aufgabe etwas schwammig definiert und wir wissen noch nicht, wie die Wettkampfrichter unsere Leistung bewerten werden. Nach diesem kleinen Erfolg schlug das Schicksal wieder zu und unser Kompass-Sensor ist ausgefallen. Zum Glück konnte Fabrice Le Bars vom WRSC-Organisationsteam uns noch am selben Abend einen Ersatz-Sensor besorgen. Danke Fabrice!
Am Mittwoch ging es für uns bergauf. FedEx lieferte überraschend zügig den neuen Windfahnen-Controller und wir konnten den Servo-Motor reparieren. Wie sich herausstellte, war das Problem nicht verbundene Masse-Potentiale. Der neue Kompass funktioniert auf Anhieb, so dass wir am Nachmittag wieder auf dem Wasser sein konnten. Die Windfahne konnten wir leider trotz neuen Controller vorerst nicht zum Laufen bringen. Wir fuhren also wieder mit festgelegter Windrichtung. Die Fahrt war allerdings nur von kurzer Dauer, da unserer Mikrocontroller stoppte und sich nicht automatisch neu startete. Daher konnten wir leider keine weiteren Wettkampf-Aufgabe erledigen.
Heute war der bisherige Höhepunkt der WRSC. Die Windfahne funktionierte zwar immer noch nicht, dafür integrierten wir in nur wenigen Stunden eine Spannungsüberwachung für den Akku an Bord des Bootes. Dadurch können wir jetzt die Spannung der Akkus aus der Ferne messen und ihn im richtigen Zeitpunkt austauschen. Diese Funktion erschien uns wichtig für den heutigen Endurance-Task, auf dem die autonomen Boote 7 km zurücklegen sollen. Unser Boot hat sich bei dieser Aufgabe sehr gut geschlagen. Die Hardware lief problemlos und das Boot fuhr selbstständig die ganze Strecke in ca. 2,5 Stunden. Ein paar mal fiel die Steuerungssoftware aus und das Boot fing an, sich im Kreis zu drehen. Wir mussten die Software dann aus der Ferne neu starten. Wir fuhren zwar als Letzter durchs Ziel, sind aber trotzdem sehr zufrieden mit unserer Leistung, gerade nach den Problemen der letzten Tage. Die anderen Teams waren zwar schneller, haben aber die Boote teilweise komplett ferngesteuert. Wir denken also, dass wir gar nicht so schlecht abgeschnitten haben, da unser Boot bis auf ein paar kleine Eingriffe fast komplett autonom gefahren ist. Wir hoffen wir können morgen noch die restlichen Wettkampf-Aufgaben absolvieren und die WRSC erfolgreich abschließen.